KREISE – PUNKTE – KUGELN
SEIT LÄNGERER ZEIT ZIEHT SICH DURCH MEINE ARBEIT DER KREIS ALS PUNKT – FLECK – OVAL ODER KUGEL.
BEGONNEN HAT DIE THEMATIK MIT EINER ARBEIT DEM GROSSEN PUNKTEBILD VON 1990. ES INTERESSIERTEN MICH DIE AUGENBEWEGUNGEN BEIM BETRACHTEN DES BILDES. IN DEM ICH DIE PUNKTE SO UNTERSCHIEDLICH MALERISCH UMGESETZT HABE, VERSUCHT DER BETRACHTER DAS SYSTEM ZU ERFASSEN UND BEGREIFT, DAS DIE SCHEINBAR GEOMETRISCHEN KÖRPER IN EINE LEBENDIGE BEWEGTHEIT GERATEN UND DAMIT EIN FÜHLENDES, TASTENDES SEHEN AUSGELÖST WIRD. UNTER DEM BEGRIFF <BLINDER FLECK> ARBEITETE ICH WEITER, DAS SEHEN ZU ERGRÜNDEN.
BALANCE
SEIT 2012 FASZINIERT MICH DER MOMENT, DAS VORÜBERZIEHENDE, DER AUGENBLICK. DIESEN MOMENT IM BILDRAUM IN EIN FRAGILES GLEICHGEWICHT ZU BRINGEN. 2014 SIND DARAUS BILDPAARE ENTSTANDEN, GEGENÜBERSTELLUNGEN IN EINEM NICHT LOGISCH FASSBAREN BILDRAUM. ES ZEIGT SICH ETWAS, DAS SICH NICHT IM VORAUS SPRACHLICH FORMULIERT, SONDERN IM ZWISCHENRAUM, IM DAZWISCHEN FÜHLBAR WIRD. EINE SELTSAME BEGEGNUNG, STIMMUNG, EIN RÄTSEL.
GRÜNE VASE/GREEN VASE/ein thematischer Abstecher
IN EINER ZEIT DER AUSEINANDERSETZUNG MIT DEM STERBEN, FAND ICH EINE KLEINE GRÜNE VASE, WELCHE MICH ANZOG OB IHRER HÄSSLICHKEIT.
EIN INTENSIVES GRÜN, INS GELB-GRÜN GLEITEND BILDET DIE GRUNDIERUNG DER VASE. DIE VORDERE ANSICHT ZIERT EINE IN GRAU-SCHWARZ GEHALTENE DÜSTERE BLUMENDARSTELLUNG.
DAS SCHÖNE UND LEBENSVOLLE, DIE BLUME, VERWANDELT SICH IN DAS GEGENTEIL, DEN TOD. IM KRASSEN KONTRAST DAZU, DAS SCHRILLE GRÜN DER VASE. EIN KALTES OBJEKT, UNBEABSICHTIGTER AUSDRUCK DES KÜNSTLICHEN NATURVERHÄLTNISSES IM HEUTE?
ES ENTSTAND EINE SERIE MIT VASEN. AUF IHRER OBERFLÄCHE BREITET SICH NUN DAS GRÜN ATMOSPHÄRISCH AUS UND VERWEIST AUF DIE KRAFT DES WACHSENS UND WERDENS. EIN GEFÄSS, DAS BIRGT UND LEBEN HERVORBRINGT.
TIERE
MEIN INTERRESSE GALT SEIT FRÜHESTER KINDHEIT DEN TIEREN, PFLANZEN UND DER BEOBACHTUNG DER NATUR.
IN MEINER KÜNSTLERISCHEN AUSEINANDERSETZUNG GEHT ES MIR NICHT UM DAS TIER ALS OBJEKT IN DER TIERDARSTELLUNG, SONDERN UM EINE TIEFERE SEINSWEISE, DAS WESENHAFTE IM ANDEREN ZU FINDEN. EIN GEGENÜBER, DAS ZUM STAUNEN UND NACHSINNEN BEWEGT. IN UNSERER ZEIT IST NICHT MEHR DAS ENTDECKEN DER ARTEN IM VORDERGRUND SONDERN DAS LEISE VERSCHWINDEN. VIELLEICHT IST AUCH DIESES IM HEUTE EIN BEWEGGRUND ETWAS VERGESSENES NACH VORN ZU HOLEN.
KUNST – KOMPOST – TRANSFORMATION
MEINE ARBEITSWEISE VERGLEICHE ICH MIT DEM ANLEGEN EINES KOMPOSTHAUFENS ( SAMMLUNG/LEBEN ). DABEI IST ES NOTWENDIG AB UND AN DAS UNTERSTE ( ANFÄNGLICHSTE ) NACH OBEN ZU HOLEN, ZU DURCHLÜFTEN ( ÜBERPRÜFEN ), DIE DINGE REIFEN ( LIEGEN ) ZULASSEN, DAMIT HUMUS ( MATERIAL, IDEE, UMSETZUNG ) ENTSTEHEN KANN.
ICH LEGE ETWAS WEG, SCHICHTE, VERGESSE, FINDE UND SONDIERE NEU, GREIFE THEMEN WIEDER AUF UND BEARBEITE SIE AUF ANDERE WEISE. ES IST WICHTIG VIEL MATERIAL ZU HABEN UM IMMER WIEDER ANDERES ( FREMDES ) ENTSTEHEN ZU LASSEN. EIN SUCHEN, EIN ANNÄHERN, EIN FINDEN, EIN WEG.
ZUHAUSE/Situation
ICH HATTE 2002 GELEGENHEIT IN EINER KLEINEN GALERIE AUSZUSTELLEN.
DIE RÄUMLICHKEITEN WAREN NICHT EINFACH ZU BESPIELEN. INS AUGE FIELEN MIR STÜHLE AUS DEN 1950er JAHREN BEZOGEN MIT EINEM PEPITAMUSTER. ICH KONZIPIERTE DIE AUSSTELLUNG UM DIE MÖBEL HERUM. SO ENTSTAND DAS THEMA AUS DER SITUATION HERAUS UND DER TITEL <ZWISCHEN DEN STÜHLEN>. IN FOLGE WURDE ICH ZU DER AUSSTELLUNG <ZIMMER, KÜCHE, BAD> EINGELADEN. (s. KATALOG )
<DER LEIB IST NICHT IM RAUME, ER WOHNT IHM EIN>.Merleau Ponty
INTERIEUR/einrichten
DAS INTERIEUR, EIN RAUM DER IDENTITÄT VERSPRICHT, ES IST DER RAUM, DAS HEIM, DAS ZU HAUSE SEIN.
MARKENDESIGN, STATUSSYMBOLE, MODE VERSPRECHEN ERFOLG.
DIE DINGE VERSELBSTÄNDIGEN SICH UND FÜHREN EIN EIGENLEBEN. MÖBEL DRÜCKEN STIMMUNGEN, BEGEHRLICHKEITEN DES MODERNEN MENSCHEN AUS UND VERSCHRÄNKEN SICH ZUM KUNST- UND LEBENSRAUM.